STOLPERN


Ein Stadtspaziergang zu einstürzenden Narrativen und spekulativen Neubesetzungen

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Das Projekt STOLPERN und der dazugehörige Stadtspaziergang kontextualisieren Denkmäler und Orte in Linz neu, klärt über NS Bezüge auf, verweist auf antisemitische, rassistische und/oder völkischen Inhalte und zeigt patriarchale Inhalte auf, die sich über die Zeit in der Stadt in Stein formiert haben. Bestehende Denkmäler, die von einer faschistischen und patriarchalen Vergangenheit und Gegenwart erzählen stehen jenen Denkmälern gegenüber, die es noch nicht gibt und deren Grundzüge durch performative Skizzen gezogen werden. Das Projekt versteht sich als Entkrampfungsprogramm gegenüber einer Thematik, über die lieber geschwiegen wird, als sich im Diskurs einer Fehlerkultur mit den Inszenierungen vergangener Spuren in der Stadt kritisch auseinanderzusetzen.

Ein Stadtspaziergang zu einstürzenden Narrativen und spekulativen Neubesetzungen.

Der Stadtspaziergang und deren vorangegangene Recherche hat das Ziel, die Sensibilisierung für historische Ereignisse zu fördern und dazu beizutragen, ein Bewusstsein für die Bedeutung der Erinnerungskultur zu schaffen. Dabei soll die öffentliche Möglichkeit gegeben werden über Bestehendes kritisch zu reflektieren und über noch nicht vorhandenes zu spekulieren. Um städtische Denkmäler und Inhalte, die in Stein gemeißelt zu sein scheinen zu dekonstruieren und neu denken zu können bedarf es neben Recherche-basierter Arbeit auch den Moment der Irritation, Provokation und Überraschung, die in unserem Vorhaben durch Interventionen vor Ort hervorgerufen werden. Hierzu konzipieren die Künstler*innen des Vereins F.I.S.T in Zusammenarbeit mit eingeladenen Künstler*innen, Kollektiven, Musiker*innen und Wissenschaftler*inne kontextbezogene Aktionen an einzelnen Orten der Stadt, die in einem Spaziergang miteinander verbunden werden.

Wo stehen Denkmäler, die eigentlich weg müssten?

Wo gibt es Orte an denen eigentlich Denkmäler stehen sollten?

Wem sind die Ehrendenkmäler der Stadt gestiftet und wer sind die Opfer des Krieges, denen dort gedacht wird? Welche Held*innen bleiben unsichtbar?

Welche Vergangenheit wird über die Gedenkstätten der Stadt Linz in ihrem Narrativ erhalten?

Welche zukünftige Gedenkkultur wäre denkbar und welche Formen des spekulativen Widerstandes gegen bestehende Erzählstrukturen sind möglich?

Denkmäler können mit der Zeit an Sichtbarkeit einbüßen, fügen sich ins Stadtbild ein, als wären sie schon immer da gewesen. Die Frage ist allerdings doch immer auch, mit welchen Selbstverständnissen wir uns umgeben und welche Inhalte in den vermeintlich unsichtbaren Gedenksteinen weitergetragen werden. Gefallene Helden stehen möglichen Held*innen gegenüber. Auch soll die Frage aufgeworfen werden, wie die Geschichte des Widerstandes und die Vielschichtigkeit von Betroffenheit des NS-Regimes öffentlich gezeigt werden. Der Stadtspaziergang und deren vorangegangene Recherche hat das Ziel, die Sensibilisierung für historischen Ereignisse zu fördern und dazu beitragen, ein Bewusstsein für die Bedeutung der Erinnerungskultur zu schaffen. Dabei soll die öffentliche Möglichkeit gegeben werden, über Bestehendes kritisch zu reflektieren und über Nichtvorhandenes zu spekulieren.

Die Stadtspaziergänge finden am 21./22./23.März 2025 statt.

An den drei aufeinanderfolgenden Tagen werden jeweils unterschiedliche Routen abgelaufen und Interventionen mit verschiedenen Themenschwerpunkten gezeigt. Die Route endet jeweils mit einem Get-Together am mobilen Info-Laden.