Gedächtnisort Volksgarten

Im Linzer Volksgarten erzeugen die Teilnehmer:innen durch künstlerisch-forschende und geschichtsvermittelnde Methoden ein Geflecht aus implizitem und explizitem Geschichtswissen. Anhand der Denkmäler für Franz Stelzhamer, Turnvater Jahn und des Rings der Nibelungen werden Verbindungslinien zwischen deren künstlerischer Gestaltung, Antisemitismus und deutsch-völkischer Nations- und Volksbildung gezogen. Das dadurch freigelegte geschichtspolitische Myzel des Volksgartens wird mit der kommunalen Ortsdarstellung kontrastiert.  

Die Station wird von der Praxisgemeinschaft Andrea Hubin, Karin Scheider, Wolfgang Schmutz – Bildungsverein Lernen in gesellschaftlichen Spannungsfeldern entwickelt und durchgeführt.

Andrea Hubin 

Kunsthistorikerin und Kunstvermittlerin, derzeit an der Kunsthalle Wien. Als Kunstvermittlerin gestaltet sie Denk- und Diskursräume und neue Vermittlungsansätze für eine Annäherung an komplexe gesellschaftliche Fragen durch und mit Kunst. Sie forscht, publiziert und lehrt zu Geschichte und Methoden der Kunstvermittlung. Aktueller Forschungsfokus: Kreuzungspunkte von Antisemitismus und Rassismus in Avantgardekunstbewegungen und kunstbezogener Reformpädagogik.

Karin Schneider

Kunstvermittlerin und Zeithistorikerin. Sie leitet seit 2019 die Kunstvermittlung der Museen der Stadt Linz (Lentos Kunstmuseum, Nordico Stadtmuseum) und koordinierte in dieser Funktion mit Wolfgang Schmutz und Paul Salmons das EU-Projekt MemAct (2020-2022). Von 2007-2022 war sie in unterschiedlichen Projekten zu künstbasierter- und Aktionsforschung tätig u.a. an der ZHdK und der Akademie der bildenden Künste Wien. Von 2001-2007 war sie die Stabstelle Kunstvermittlung am mumok.

Wolfgang Schmutz

Bildungsberater, Dozent und Gedenkstättenpädagoge. Spezialisiert auf teilnehmer:innenzentriertes und ortsspezifisches Lernen zu NS und Holocaust, Praxisentwicklung und Public-Memory-Projekte. Von 2009-2020 Mitarbeiter und Projektleiter an mehreren NS-Gedenkstätten, von 2020-2022 koordinierte er mit Karin Schneider und Paul Salmons das EU-Projekt “MemAct”. Derzeit berät er u.a. das USHMM sowie die Claims Conference und ist Dozent für Geschichte im Salzburg-Programm der University of Redlands.